Objektschutz
Im Einflussbereich eines Fließgewässers befindliche Gebäude sind potenziell durch Hochwasser bedroht. Gegen das Eindringen von Oberflächenwasser bieten sich Schutzanlagen (sog. Wassersperren) im Außenbereich als auch Abdichtungs- und Schutzmaßnahmen unmittelbar am Gebäude zur Verhinderung des Eindringens von Wasser in das Gebäude an.
Für den Objektschutz ist gibt es verschiedene technische Möglichkeiten:
Barrieresysteme
Klassische Barrieresysteme sind der Einsatz von Sandsäcken zum Objektschutz. Bei mobilen Barrieresystemen werden Türen, Tore und Öffnungen u.a. mittels passgenau angefertigter Dammbalken und Endstützen (z.B. aus Aluminium) vor eindringendem Oberflächenwasser geschützt. Um eine hohe Dichtigkeit der Barriere zu erreichen, werden mit Hilfe von Verspannschlitten die Dichtungen zwischen den Dammbalken und die Bodendichtung gegen die Aufstandsfläche verpresst. Zur Abdichtung von Kellerfenstern können auch Platten von außen auf der Druckseite an die Wand montiert werden. Dabei wird die Wandöffnung komplett überdeckt.
Barrieresysteme haben sich als mobile Hochwasserschutzelemente vielerorts bewährt. Entscheidend ist die sachgemäße Lagerung und rechtzeitige fachgerechte Montage im Hochwasserfall. Dabei sind Vorwarnzeiten zu beachten.

Einsatz von Sandsäcken in Frankfurt, Januar 2011.

Klappen
Bei kurzen Vorwarnzweiten eignen sich Klappen (z.B. aus Stahl) für die Abdichtung von Kellerfenstern Die Klappen können sowohl von innen als auch von außen an die Wand montiert werden. Die Klappen lassen sich in unterschiedlicher Richtung öffnen, sodass die normale Funktion des Fensters gewährleistet bleibt.
Rückstausicherungen gegen Kanalisationswasser
Im Hochwasserfall kann der Wasserspiegel im Kanalnetz derart ansteigen, dass sich der Rückstau bis über die Hausanschlüsse hinaus in das Gebäudeinnere fortsetzt. Um dies zu verhindern, ist der Einbau von sogenannten Rückstauklappen vorzusehen.
Grundsätzlich sollte vorab geprüft werden, ob durch ansteigendes Grundwasserwasser die Gebäudesubstanz im Hochwasserfall bei gleichzeitigem Einsatz der Objektschutzmaßnahmen gefährdet wird (Gefahr des hydraulischen Grundbruchs). Diesbezüglich empfiehlt sich die Heranziehung eines Fachgutachters.
Unabhängig davon, welche Technik angewendet wird, ist es wichtig, den Umgang mit den technischen Einrichtungen regelmäßig zu üben und die Funktionsfähigkeit zu überprüfen.