Technischer Hochwasserschutz
Einrichtungen und Maßnahmen zum technischen Hochwasserschutz sind u.a.:
- die Errichtung oder Erhöhung von Dämmen, Deichen oder Hochwasserschutzmauern
- die Errichtung, Betrieb und Unterhaltung von Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren
- die Einrichtung von Poldern
Etwa 240.000 Einwohner und eine Fläche von 30.000 ha mit einem Schadenserwartenswert von ca. 3 Mrd. € werden durch Winterdeiche an Rhein und Main vor Hochwasser mit einer Wiederkehrwahrscheinlichkeit von 200 Jahren geschützt. Die Instandhaltung und Sanierung dieser Deiche ist daher eine der prioritären Aufgaben im technischen Hochwasserschutz.

Retentionsraum Zell (Mümling).
In den Einzugsgebieten der innerhessischen Gewässer wurden in den vergangenen 70 Jahren Hochwasserrückhaltebecken und Talsperren mit einem Gesamtstauvolumen von ca. 100 Mio. m3 errichtet. Diese Rückhalteanlagen sind meist gezielt oberhalb schützenswerter Flussabschnitte und gefährdeter Ortslagen angelegt und werden unmittelbar für diese Aufgabe eingesetzt. Je nach Hochwasserereignis und Überlagerung von Hochwasserwellen mit Seitengewässern können sie darüber hinaus auch eine überregionale Wirkung zeigen.
Die Aktivierung von Wasserrückhalt kann auch durch kleinere technische Maßnahmen wie der Anlage einer Sohlrampe oder einer Profileinengung am Gewässer erreicht werden. Durch den damit verbundenen Aufstau verlangsamt sich die Fließgeschwindigkeit und ein erweiterter Retentionsraum wird erschlossen.